GESCHICHTEN

Der Ruf der Dunkelheit

Ich gieße heißes Wasser in meine Tasse und während der heiße Wasserdampf über meiner Tasse aufsteigt, reiße ich die Verpackung meines Teebeutels auf und hänge den Beutel in meine Tasse.

Ein wohltuender Geruch aus Bachblüten, Lavendel und Brombeere erfüllt den Raum, ehe ich nach meinem Tee greife und mich schnellen Fußes auf den weg in mein Wohnzimmer mache. Ich setze mich vor meinen Computer, puste zwei mal an meiner Tasse und trinke einen Schluck Tee bevor ich wieder anfange zu recherchieren. "Quod lux tenebrae usque in sempiternum.", was das wohl zu bedeuten hat? Ich lese aufmerksam weiter. Seit Wochen sitze ich vor dem Internet und vor Büchern und lerne mehr über Magie, andere Wesen so wie über Lichtfresser. Ich bin ein junges Mädchen was seit Jahrhunderten in den Schatten lebt, jedoch ist mein Problem, dass ich mich ein wenig vergessen habe, weswegen ich nicht mehr genau weiß welches Wesen ich eigentlich jetzt wirklich und endgültig bin.

Dazu muss man sagen, dass die meisten Menschen noch immer nicht an unsere Existenz glauben wollen. Ja ich rede von Wölfen, Vampiren , den Hütern der Zeit und vielem anderen, von dem die Menschen ausgehen, dass es Sie nur in Film und Mythologie gibt, aber da haben Sie leider falsch gedacht. Nur ein paar wenige Menschen wissen von unserer Existenz, was aber auch kein wunder ist den die Menschen sind blind für alles was um sie herum geschieht. Und dann gibt es noch jene die von uns wissen und so tun als wären sie selber Wesen, nah ja meist fallen sie schneller auf als Ihnen lieb ist.

Seit Monaten stelle ich jedoch eine Veränderung auf der Welt um mich herum fest. Viele Wesen, vereinzelt auch Menschen verhalten sich merkwürdig. Teilweise scheinen sie wie die Fliegen zu sterben oder krank zu werden oder sogar Ihr Wesen komplett zu verlieren. Es kommt immer häufiger zu Abneigungen unter den Wesen und zu Reibereien. Außerdem verändert sich auch die Natur zunehmend. Ein Mensch nimmt dies kaum bis gar nicht wahr und auch viele Wesen scheinen es kaum zu bemerken, aber die Luft sie riecht modriger, das Wetter wird überwiegend immer stürmischer und der Wind bringt auch schon den halben Sommer immer nur eine eisige Kälte mit sich. Die Raben häufen sich um die Städte und die Nächte werden immer stiller. Selbst wenn man direkt in der Stadt wohnt, ist sobald es dunkel wird eine toten Stille wahrzunehmen die kein Geräusch zu durchdringen vermag. Seit dem sich alles so drastisch ändert, scheine ich Tag für Tag immer Energie geladener zu werden und mich wohler zu fühlen, während alle anderen krank werden. Noch verstehe ich nicht ganz wieso dies alles so ist, aber ich habe den drang immer mehr zu lernen und mich weiter zu entwickeln.

Ich stehe auf und gehe zur Balkontür von der aus ich direkt auf einen Hügel voller Bäume schaue. Ich schließe für einen Moment die Augen und lausche dem Wind, der mit einem rascheln durch die letzten Blätter weht die noch an den Bäumen hängen. Er trägt wieder diesen leicht modrigen Geruch mit sich und es schleicht sich eine plötzliche Stille ein. Ich öffne meine Augen und erblicke wie sich der Himmel der eben noch blau war, schlagartig in ein tiefes schwarz hüllt und es wirkt als hätten wir bereits 20 Uhr Abends. In diesem Moment schreiten mit dem Wind, leise Stimmen zu mir und meine Haut britzelt wie elektrisiert und ich bin hellwach. Es packt mich innerlich das verlangen aufzubrechen und vor die Tür zu gehen und den Ort dabei zu beobachten wie er sich ins Dunkel einhüllt. Die leisen Stimmen so wie die leichte Dunkelheit scheinen mich wie zu rufen. Mein Herz klopft freudig und aufgeregt und ich fühle mich für einen Moment wie ein junges Kind was sich freut nachhause zu kommen, jedoch war ich doch in meiner eigenen Wohnung, bei mir zuhause. ......

Nassau, 21.09.2019


Die Dunklen Schlachtfelder



Ein knarzen unter meinen Füßen, Staub wirbelt langsam dabei auf, während ein wohltuender Klang aus Schreien, klirrenden Waffen und Explosionen meine Ohren erfüllt. Der Wind weht durch meine Haare und trägt den Geruch von Blut und Leichen mit sich. Ich blicke in den Himmel und schaue mit einem lächeln auf den Lippen dabei zu wie die Sonne sich langsam verdunkelt, ehe ich meine Augen schließe und dem treiben um mich lausche. Ich halte die Fäden in meinen Händen, führe Sie fast so als wären Sie meine Marionetten.

Ich öffne meine Augen und schreite Schritt für Schritt weiter voran während die Welt um mich im Chaos versinkt. Alles liegt in Flammen, Trümmern und in fast kompletter Dunkelheit. Vor Monaten war das Ende der Welt wie wir Sie kannten schon längst geschrieben. Die Menschen die Jahre lang auf den Straßen der Welt an mir vorbei zogen, ahnten von alle dem nichts. Sie waren zu blind für das was hinter Ihrer Realität lag. Sie wollten von Magie, Wesen und dem was Sie nicht sahen, nichts wissen und blieben wie ein Kollateralschaden in dem Krieg zwischen den Welten auf der Strecke. Seit Monaten bäumten sich Urgewalten auf die nicht mal die Mythologie der Menschen und Wesen erfassen konnte und dennoch spürten einige, dass sich etwas verändert auch wenn sie nicht genau verstanden was es war. Und nun schreite ich durch die Kadaver derer, die nicht Sehen wollten, durch derer die dem falschen Schein hinterher gerannt sind.

Azurel ein Schatten der Geschichte genauso wie ich, schreitet etwa zwanzig Kilometer östlich von mir mit einem ähnlich zufriedenen Blick voran und verdunkelt die kämpfe zwischen den Vampiren und den Elfen. Es ist wirklich faszinierend wie sehr er es genießt Sie in der Dunkelheit einzuhüllen und aufzulesen wer sich Ihr hingibt. Wobei ich denke, dass Ihm die Leichenberge viel mehr Spaß machen als unsere eigentliche Mission. Ich sehe andere von uns wie eine Urgewalt über die Schlachtfelder auf der Erde wüten. Hinter Ihnen bleibt nichts weiter zurück als ein tiefer schwarzer Schleier. So gewaltig wie Sie bin ich noch lange nicht, doch ich versuche so loyal wie ich bin mein bestes zu geben. Immerhin habe ich viele von uns ausgebildet und trainiert auch wenn ich früher nie gedacht hätte, dass ich mal so eine Position einnehmen würde. ........ fortsetzung folgt

Bonn, 18.07.2018


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